Veranstaltungen & Kritiken Musikfestspiele |
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Rückblick und AusblickVon Christoph Wurzel / Fotos von Monika Rittershaus und Christoph Wurzel
Am Ostermontag sind in Baden-Baden die vierten Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker mit einer Aufführung von Wagners Tristan und Isolde zu Ende gegangen. Zumindest die musikalische Seite dieser Eigenproduktion, die unter anderem auch von der MET übernommen und im September als Liveübertragung aus New York auch in deutschen Kinos zu sehen sein wird, bewies eindrucksvoll das hohe Niveau dieser Festspiele, mit denen Baden-Baden mittlerweile zur Spitzenliga der Musikfestivals gehört. Besonders erfreulich ist es auch für das rein aus privaten Mitteln finanzierte Festspielhaus, dass die Veranstaltungen zu rund 90 Prozent ausgelastet waren. So könnten Karten für zukünftige Osterfestspiele in Baden wie die anderer großer Festivals alljährlich bald zu heißbegehrten Trophäen werden; denn es war auch in diesem Jahr wieder zu spüren: Osterfestspiele in Baden-Baden bedeuten mehr als nur eine Aneinanderreihung hochkarätiger Konzerte. Baden-Baden im Festspielputz: hier vor dem Stadttheater (Foto: Christoph Wurzel)
Für die zehn Festivaltage pflegt sich die kleine Kurstadt besonders herauszuputzen. Das Publikum ist noch internationaler als sonst und die Musikerinnen und Musiker aus Berlin scheinen regelrecht in die Stadt einzutauchen. Manche bringen über die Ostertage ihre Familien mit. Da kann es auch passieren, dass man Sir Simon im Supermarkt antrifft. Weil außer dem Festspielhaus auch die Konzertsäle der zweimal täglich stattfindenden Meisterkonzerte im kleinem Radius des Stadtzentrums fußläufig zu erreichen sind, verschmelzen auf höchst angenehme Art Alltag und Kultur. Würde ein solches Festival in Berlin unter den vielen Angeboten und angesichts der Größe der Hauptstadt eher untergehen, so bieten dagegen in Baden-Baden neben dem Festspielhaus auch das neobarocke Stadttheater, historische Kirchenräume, Konzertsäle im Casino und in Luxushotels und nicht zuletzt das Burda-Museum ganz exklusive und stimmungsvolle Bühnen für die vielfältigen Musikangebote der Philharmoniker. Kammermusik im Florentinersaal des Casinos: Das Feininger Trio mit Katharina Thalbach (Foto: Monika Rittershaus)
Mit berechtigtem Stolz wies Intendant Andreas Mölich-Zebhauser daher auch besonders auf die musikalische Vielfalt des zehntägigen Festspielprogramms hin. Es bot auch in diesem Jahr wieder Musik vieler Epochen und Genres an: Mit Wagners Tristan große, mit Haydns Welt auf dem Monde kleine Oper, Kammermusik aus vielen Epochen, darunter sogar ein Konzert in völliger Dunkelheit, ein Musikprogramm für Kinder, das Musikfest mit dem Bundesjugendorchester und nicht zuletzt drei Konzerte mit großer sinfonischer Musik und exzellenten Solisten. Die Philharmoniker bei der Probe im Orchestergraben des Festspielhauses (Foto: Monika Rittershaus)
Kurz vor Beginn des diesjährigen Festivals wurde bereits das Programm für das kommende Jahr bekannt. Den Opernplatz unter der Leitung von Simon Rattle wird Puccinis Tosca einnehmen. Mit besonderer Spannung erwartet man jetzt schon das Konzert, mit dem der designierte Philharmonikerchef Kirill Petrenko in Baden-Baden sein Debut geben wird. Als weiterer Gastdirigent ist Zubin Mehta angekündigt. Im übrigen bleibt die bewährte Programmstruktur aus Meisterkonzerten, Jugendprogramm und Kammeroper erhalten. Ihre Meinung ? Schreiben Sie uns einen Leserbrief |
Unsere Rezensionen: der Berliner Philharmoniker
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