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Musikfestspiele
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Opernfestspiele Heidenheim

26.05.2019 - 29.07.2019

 

Von Thomas Molke

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Schloss Heidenheim (© Geyer Luftbild)

Zum mittlerweile 55. Mal finden im beschaulichen Heidenheim an der Brenz am Schloss Hellenstein die Opernfestspiele statt und locken als eines der ältesten Festivals in Deutschland Zuschauer von Nah und Fern in die schwäbische Ostalb, um im ehemaligen Rittersaal des Schlosses unter freiem Himmel Opern und Konzerte zu erleben. Da Freilichtveranstaltungen besonders in Deutschland immer mit einem gewissen Wetter-Risiko behaftet sind, wurde 2009 in unmittelbarer Nähe zum Rittersaal das Congress Centrum als Festspielhaus gebaut, um auch bei Regen musikalischen Genuss zu bieten. In diesem Jahr feiert der Dirigent und künstlerische Leiter der Opernfestspiele, Marcus Bosch, der als gebürtiger Heidenheimer ein ganz besonderes Verhältnis zu dieser Stadt hat, sein 10-jähriges Jubiläum. Aufgrund des großen Erfolgs ist sein Vertrag bis 2025 verlängert worden. Mit einer innovativen Programmgestaltung hat er in den letzten Jahren die Platzauslastung erheblich steigern können. Im letzten Sommer wurden mit knapp 20.000 Besuchern und einer Gesamtauslastung von 90 % Rekordzahlen erreicht, wobei alle Veranstaltungen von Nabucco ausverkauft waren. Mittlerweile finanzieren sich die Festspiele zu rund 70 % selbst.

Die diesjährigen Festspiele stehen unter dem Motto "Glück" und geben damit nicht nur ein Versprechen, was die Besucher in den zahlreichen Konzerten und drei Musiktheaterproduktionen erleben werden, sondern stellen auch ein Bekenntnis zu Bosch dar, der dem Festival mit dem eigens gegründeten Festivalorchester Cappella Aquileia und mit der Einbindung der Stuttgarter Philharmoniker seit 2013 und dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn seit 2015 wichtige Impulse gegeben hat, die für den großen Erfolg nicht unerheblich sein dürften. Die erste Produktion wendet sich mittlerweile schon traditionell an das junge Publikum. Am 26. Mai 2019 um 18.00 Uhr feiert im Opernzelt im Brenzpark das Stück Gold! Premiere. Nach dem Märchen Vom Fischer und seiner Frau der Gebrüder Grimm erzählen Flora Verbrugge (Libretto) und Leonard Evers (Musik) eine Fantasiegeschichte über das, was im Leben wirklich glücklich macht. Weitere Termine folgen bis zum 10. Juli 2019 vormittags und nachmittags.

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Freilichtbühne im ehemaligen Rittersaal des Schlosses (© Oliver Vogel)

Als erste "große" Oper findet dann am 5. Juli 2019 um 20.00 Uhr im Rittersaal im Schloss Hellenstein (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus) die Premiere von Pjotr I. Tschaikowskis vorletztem Bühnenwerk Pique Dame statt. Auch hier spielt das Glück eine sehr wichtige Rolle, da Hermann in seiner krankhaften Spielleidenschaft alles auf drei Karten setzt und verliert. Nach der gleichnamigen Novelle von Alexander Puschkin entpuppt sich das Stück als zeitlose Parabel über die Frage, ob und wie das Glück zu bannen, zu berechnen oder zu erzwingen sei. In der Partie des spielsüchtigen Offiziers Hermann ist der Tenor George Oniani zu erleben, der einigen sicherlich noch als Turiddu und Canio in dem Doppelabend Cavalleria rusticana / I pagliacci 2014 in guter Erinnerung sein dürfte (siehe auch unsere Rezension). Karina Flores übernimmt die Rolle der unglücklich verliebten Lisa und springt für die ursprünglich geplante Sopranistin Gabriela Scherer ein. Begleitet wird die Aufführung von den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Marcus Bosch. Für die Inszenierung zeichnet Tobias Heyder verantwortlich, der im letzten Jahr bei Verdis I lombardi im Festspielhaus Regie geführt hat (siehe auch unsere Rezension). (Weitere Termine: 7., 12., 13., 17., 19., 25. und 27. Juli 2019 jeweils um 20.00 Uhr)

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Das Festspielhaus Congress Centrum in Heidenheim gegenüber vom Schloss (© Günther Bayerl)

Als Fortsetzung des Zyklus mit Verdis Frühwerken folgt dann am 18. Juli 2019 um 20.00 im Festspielhaus Ernani. Verdis fünfte Oper war die erste Zusammenarbeit mit dem Librettisten Francesco Maria Piave. Der große Erfolg, den das Stück bei der Uraufführung 1844 in Venedig am Teatro La Fenice verbuchen konnte, bildete den Startschuss zu weiteren Meisterwerken dieses Duos wie Macbeth, Rigoletto, La traviata und La forza del destino. Im Zentrum der Oper steht die nicht standesgemäße Liebe des Räuberhauptmanns Ernani zu der schönen Elvira, die eigentlich ihren Onkel Don Ruy Gómez de Silva heiraten soll. Die Titelpartie übernimmt der Koreaner Sung Kyu Park. Als Elvira ist die Kanadierin Leah Gordon zu erleben. Pavel Kudinov interpretiert den ungeliebten Onkel. Als König Don Carlo konnte Marian Pop verpflichtet werden. Inszenieren wird die junge Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović. Marcus Bosch begleitet die Produktion mit dem von ihm 2011 gegründeten Festspielorchester Cappella Aquileia. (Weitere Aufführung im Festspielhaus am 20. Juli 2019 um 20.00  Uhr)

Ergänzt wird das Programm durch zahlreiche Konzerte. Das vollständige Programm der Festspiele finden Sie hier.

 

 

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