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Musikfestspiele
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46. Tage Alter Musik in Herne

10.11.2022 - 13.11.2022


Von Thomas Molke

Nach einem Jahr Corona-Pause 2020 finden zwei Jahre später zum 46. Mal im November an einem verlängerten Wochenende die Tage der Alten Musik in Herne statt, und zwar im Gegensatz zum letzten Jahr wieder mit der zugehörigen Musikinstrumentenmesse im Kulturzentrum Herne, die ja eigentlich ein fester Bestandteil dieser Tage ist. Schließlich hat sich 1976 aus der Idee des damaligen Kulturdezernenten der Stadt Herne, Joachim Hengelhaupt, die Ausstellung von Musikinstrumenten für das Repertoire der Alten Musik mit Konzerten in historischer Aufführungspraxis zu verknüpfen, ein spartenübergreifendes Originalklangfestival entwickelt, das gemeinsam von der Stadt mit dem Kulturradio WDR 3 ausgerichtet wird. Mittlerweile kommen hier Künstler*innen aus ganz Europa, um die Alte Musik zu feiern. Der künstlerische Leiter des Festivals, Dr. Richard Lorber, hat in diesem Jahr die Tage unter das Motto "Tragisch - Komisch" gestellt und gibt in insgesamt zehn Konzerten die Bühne frei für theatralische Musiken vom Mittelalter bis zur Wiener Klassik.

Einen Schwerpunkt bildet in diesem Zusammenhang natürlich das Musiktheater. Nach dem Auftakt am 10. November 2022 um 20.00 Uhr in der Kreuzkirche Herne mit dem mittelalterlichen Musiktheater Roman de Fauvel in einer musikalischen Fassung aus dem frühen 14. Jahrhundert ist am 11. November 2022 um 20.00 Uhr im Kulturzentrum "frommes Theater" zu erleben. La Capella Ducale und Musica Fiata präsentieren unter der musikalischen Leitung von Roland Wilson das Märtyrerdrama Pia et fortis mulier von Johann Caspar Kerll. Von den mindestens zehn Opern, die der bayerische Hofkapellmeister von 1657 bis 1672 für München schrieb, sind leider nur Textdrucke erhalten. 1677 steuerte er allerdings die Musik zu einer Theateraufführung der Wiener Jesuiten bei und widmete sie Kaiser Leopold I. Da hiervon eine Handschrift erhalten ist, kann man das Drama um das heilige Paar Natalia und Adrian nun in einer neuen Bühnenfassung mit deutschen Zwischentexten erleben.

Am 12. November 2022 folgt dann um 20.00 Uhr im Kulturzentrum Herne die unterhaltsame Tragikomödie L'Huomo von Andrea Bernasconi. Die Textgrundlage stammt von Wilhelmine von Bayreuth, die das ursprünglich französische Stück L'Homme jedoch von Luigi Stampiglia für die Vertonung ins Italienische übersetzen ließ, bevor das Werk anlässlich des Besuchs von Friedrich II. von Preußen im Bayreuther Schlosstheater uraufgeführt wurde. Für die Aufführung konnten Dorothee Oberlinger mit ihrem Ensemble 1700  und namhafte Solist*innen wie zum Beispiel Philipp Mathmann gewonnen werden.

Zum Abschluss gibt es dann am 13. November 2022 um 19.00 Uhr im Kulturzentrum Joseph Haydns La fedeltà premiata. Bei der 1781 auf Schloss Esterháza uraufgeführten Oper handelte es sich um eine von Haydns größten Erfolgen neben Armida. Dass das Stück heute absolut in Vergessenheit geraten ist, dürfte vor allem der abstrusen Handlung geschuldet sein, die nur schwer nachvollziehbar ist. In mythischen Zeiten fordert die Göttin Diana für ihr Seeungeheuer ein doppeltes Menschenopfer von den Bewohnern der Stadt Cumae. Dabei muss es sich auch noch um ein treu liebendes Paar halten. In einem Spiel von Verstellung und Verwechslung versuchen die Bewohner nun, diese Auswahl zu umgehen. Musikalisch begleitet wird die Aufführung von der Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering.

Weitere Konzerte, die live oder zeitversetzt in WDR 3 übertragen werden, ergänzen vom 10. bis zum 13. November 2022 das Programm, das komplett hier abrufbar ist.

 

 

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unsere Rezensionen:

 

 

Pia et fortis mulier

L'Huomo

La fedeltà premiata

Konzerte



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