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Musikfestspiele
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Osterfestspiele Baden Baden
Vorschau
2025 und 2026

im Festspielhaus Baden-Baden

 
Festspielhaus Baden-Baden
(Homepage)

Abschied und Willkommen 

Von Christoph Wurzel / Fotos: © Monika Rittershaus und Michael Bode (manolopress)

Nach zwölf Jahren geht in Baden-Baden eine Ära zu Ende. Die Berliner Philharmoniker werden zum letzten Mal Gast bei den Osterfestspielen sein. Als vor zwei Jahren bekannt wurde, dass die Philharmoniker zurück nach Salzburg kehren würden, wo Herbert von Karajan die Osterfestspiele im Jahre 1967 gegründet hatte, machte sich erhebliche Unsicherheit breit, was in Baden-Baden aus diesem Flaggschiff im dortigen Festivalreigen nun werden solle. Bald konnte die Intendanz das Publikum beruhigen: Es sei würdiger Ersatz gefunden. Sechs Wochen vor Beginn der Festspiele 2025 gab Intendant Benedikt Stampa die Konzeption für die nachfolgenden Jahre bekannt.

Zuerst aber starten die Osterfestspiele 2025 mit den Berliner Philharmonikern am 12. April mit einer der populärsten Opern schlechthin: Kirill Petrenko wird von Giacomo Puccini Madama Butterfly dirigieren, ein seltenes Debüt für das Orchester. Dreimal steht diese bittere Liebesgeschichte aus dem alten Japan auf dem Programm des Festspielhauses. Als Butterfly wird die italienische Sopranistin Eleonora Buratto ebenfalls ihr Debüt in Baden-Baden geben. Jonathan Tetelman, hier bereits mehrfach gern gesehener Gast, kommt in der Rolle des Pinkerton zurück. Teresa Iervolino als Suzuki und Tassis Christoyannis als Sharpless vervollständigen in weiteren Hauptrollen das hochkarätige Ensemble. Über den Regisseur Davide Livermore berichtet das Festspielmagazin, er verstehe es, "Geschichten in opulenten Bildern zu erzählen".

Die bewährte Festspieldramaturgie sieht auch in diesem Jahr wieder neben der großen Oper regelmäßig vier Sinfoniekonzerte, ein Konzert mit dem Bundesjugendorchester sowie an allen acht Festspieltagen (bis 21.April) mindestens zwei Kammermusikaufführungen vor - stets ausschließlich mit den Musikerinnen und Musikern der Philharmoniker und namhaften solistischen Gästen; neben Kirill Petrenko auch Gästen am Pult.

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Kirill Petrenko (© Monika Rittershaus)

Petrenko wird in diesem Jahr außer der Oper gleich an zwei Abenden als Abschiedskonzert Beethovens Neunte leiten, mit den Solisten Katharina Konradi (Sopran), Beth Taylor (Alt), Sebastian Kohlhepp (Tenor) und Tareq Nazmi (Bass). Für ein weiteres Konzert ist JakubHrůša als Dirigent angekündigt. Musik von Janáček (Suite aus der Oper Osud) und Bartok (Konzert für Orchester) wird das Klavierkonzert Nr. 5 von Beethoven umrahmen, interpretiert vom koreanischen Starpianisten Seong-Jin Cho. Mit Spannung erwartet werden darf auch das dritte Konzertprogramm, wenn der finnische Shootingstar Klaus Mäkelä ans Pult der Berliner tritt. Erst Ende Februar hatte er sein umjubeltes Debüt im Festspielhaus mit dem Orchestre de Paris gegeben (siehe unseren Bericht). Und dieser Dirigent ist es, der den Goldstandart der Baden-Badener Osterfestspiele zusammen mit Joana Mallwitz in den kommenden Jahren weiter pflegen und erhalten soll.

Die Kammermusik in diesem Jahr steht nicht mehr wie früher unter einem explizit verbindenden Motto, vielmehr bringen die Programme einen bunten Strauß bekannter und weniger bekannter Namen und warten mit zahlreichen Entdeckungen auf. Da sind Beethoven, Brahms und Bruckner ebenso vertreten wie Mahler, Korngold oder Dvořák. Einige Konzerte bieten aber auch Musik von Gegenwartskomponisten, etwa von Daniel Schnyder (*1961) oder Haimo Wisser (1952-98) oder wenn der Solocellist der Philharmoniker David Riniker eigene Bearbeitungen von Werken von Bach und Boccherini präsentieren wird. Diese meist nur einstündigen Konzerte mit Kammermusik sind erfahrungsgemäß regelmäßig die Nischen in den unterschiedlichen stimmungsvollen Sälen der Kurstadt, gleichsam die versteckten Schönheiten dieses Festivals. Nicht zuletzt wegen der moderaten Eintrittspreise finden sie gerade auch in der Region großen Anklang.

Abschied von den Berliner Philharmonikern also in diesem Jahr. Willkommen gleich für zwei Orchester und zwei aktuell überragende Dirigenten-Persönlichkeiten.

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Auf diese Namen werden sich die kommenden Osterfestspiele stützen: Joana Mallwitz (links mit dem Intendanten des Concertgebouworchesters Dominik Winterling und Festspielhaus-Intendant Benedikt Stampa) sowie Klaus Mäkelä (rechts mit Liisa Ketomäki, Intendantin Mahler Chamber Orchestra) (© Michael Bode (manolopress))

Mit Lohengrin beginnen die Osterfestspiele des kommenden Jahres, die vom 28. März bis zum 6. April 2026 im Festspielhaus stattfinden werden. Damit tritt das Mahler Chamber Orchestra seine auf längere Sicht geplante Opernresidenz bei den künftigen Osterfestspielen an. Jährlich soll es eine Oper mit diesem Ensemble geben, jeweils unter der Leitung von Joana Mallwitz, die als ausgewiesene Operndirigentin bereits auf eine erfolgreiche Karriere blicken kann. Die Titelpartien in Wagner romantischer Oper übernehmen Rachel Willis-Sørensen (Elsa) und Piotr Beczała (Lohengrin). Regie führt Johannes Erath, dem die Presse "eine psychologisch genaue, verlebendigende Personenregie" attestiert hat.

Als zweite Säule wird im Bereich der sinfonischen Musik das Concertgebouworchester das Baden-Badener Konzertpodium betreten. Diese Programme werden hauptsächlich von Klaus Mäkelä verantwortet, der 2026 mit den Amsterdamern gleich mit drei musikalischen Schwergewichten aufwarten wird, einem Konzert mit Mahlers Fünfter und Bruckners Achter, sowie der Matthäuspassion von J.S. Bach. Joana Mallwitz wird am Karfreitag mit Brittens War Requiem einen weiteren Akzent in der Karwoche setzen, diesmal mit den Mahler Chamber Orchestra.

Als Solistinnen für die Konzerte sind die Mezzosopranistin Elína Garanča und die französische Pianistin Hélène Grimaud sowie der Geiger Daniel Lozakovich angekündigt, "ein junges Ausnahmetalent mit Verbindungen an die Musikhochschule Karlsruhe" wie es in der Presseerklärung des Festspielhauses heißt. Traditionell wird auch das Bundesjugendorchester im kommenden Jahre wieder mit von der Partie sein." Wir präsentieren die nächste Generation an musikalischen Ausnahme-Persönlichkeiten und pflegen zugleich unser musikalisches Erbe", so Intendant Benedikt Stampa weiter anlässlich der Programmvorstellung Anfang März in Baden-Baden.

Über die Kammermusik wurde bisher nichts Konkretes bekannt, lediglich, dass es diese Konzerte weiter geben soll. Zu hoffen ist: in gleicher Vielfalt und Anzahl, wie es die zahlreichen philharmonischen Musikerinnen und Musiker aus Berlin bisher gehalten haben.
Das Festspielhaus teilte mit, dass der Vorverkauf für Oper und Konzerte am 14. April 2025 beginnt.



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