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47. Internationale Händel-Festspiele21.02.2025 - 07.03.2025
Programm-Präsentation der 47. Internationalen Händel-Festspiele (von links: Prof. Dr. Peter Overbeck (Vorsitzender Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V.), Stephanie Twiehaus, Christoph von Bernuth, Oliver Kersken, Susanne Freytag (Stellv. Vorsitzende Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V.) und Christian Firmbach (Intendant)) Zum mittlerweile 47. Mal versammeln sich in Karlsruhe rund um den Geburtstag des berühmten Barockkomponisten Georg Friedrich Händel Fans des Hallenser Komponisten aus aller Welt, um sich in einem Zeitraum von zwei Wochen von der Großartigkeit seiner Werke begeistern zu lassen. Auch 2025 setzt die neue Leitung, bestehend aus dem Operndirektor Christoph von Bernuth als Künstlerischem Leiter, der leitenden Musik- und Konzertdirektorin Stephanie Twiehaus und dem Orchesterdirektor Oliver Kersken, die langjährige Tradition fort, mit der sich das Festival mittlerweile als drittes Standbein der Händel-Festspiele neben Göttingen und Halle fest etabliert hat und jedes Jahr den Auftakt der "Händel-Festspiel-Saison" markiert. Das Festspiel-Motto "Krieg und Frieden" soll unterstreichen, wie immerwährend der Wunsch nach Frieden ist und dass Händel uns zu allen Zeiten etwas zu sagen hat. Das Festival-Programm vereint dabei die Stars von morgen mit den großen Namen der Barockszene. Und auch ein neuer Countertenor-Gesangswettbewerb feiert unter dem Namen "Farinelli" Premiere. Passend zum Festspielmotto steht im Mittelpunkt der diesjährigen Festspiele Händels Zauberoper Rinaldo. Mit diesem Werk legte Händel 1711 in London den Grundstein für seine beispiellose Opernkarriere in London. Mit einer Musik voller Liebe, Wut und Leidenschaft und einer fantastischen Szenerie mit feuerspeienden Monstern und blühenden Zaubergärten traf er genau den Nerv der damaligen Zeit. Die berühmte Arie der Almirena, "Lascia ch'io pianga", hatte Händel zwar schon Jahre zuvor für seine erste Oper Almira als rein instrumentale Sarabande komponiert, gelangte aber erst durch Rinaldo zu Weltruhm. In Karlsruhe ist nun eine selten gespielte Fassung der Oper von 1731 zu erleben, in der Händel das Werk überarbeitete und komprimierte. In der Titelpartie ist der Countertenor Lawrence Zazzo zu erleben. Susanne Jerosme übernimmt die Partie der Almirena, Valeria Girardello interpretiert ihre Gegenspielerin Armida. Die musikalische Leitung der Deutschen Händel-Solisten liegt in den Händen von Rinaldo Alessandrini. Für die Regie und die Ausstattung zeichnet Hinrich Horstkotte verantwortlich. Die Premiere findet am 21. Februar 2025 um 19.00 Uhr im Großen Haus des Badischen Staatstheaters statt. (Weitere Termine: 23.02.2025 um 16.00 Uhr, 26.02.2025 und 04.03.2025 um 19.30 Uhr und 01.03.2025 um 19.00 Uhr) Als Wiederaufnahme gibt es Händels Dramma per musica Siroe, Re di Persia in der Inszenierung des ehemaligen Intendanten Dr. Ulrich Peters. Der Polit-Krimi um Liebe und Eifersucht, Macht und Verrat wurde von vielen im vergangenen Jahr mit einer spannungsgeladenen Folge von Game of Thrones verglichen. Die Titelpartie ist erneut mit Rafał Tomkiewicz besetzt. Seine Geliebte Emira, die aus persönlicher Rache ein Attentat auf Siroes Vater Cosroe plant, für das Siroe verhaftet und angeklagt wird, wird wieder von Sophie Junker interpretiert, und auch Filippo Mineccia kehrt als jüngerer Bruder Medarse zurück. Am Pult der Deutschen Händel-Solisten ist wie im vergangenen Jahr Attilio Cremonesi zu erleben. (Termine: 28.02.2025 um 19.00 Uhr, 02.03.2025 um 15.00 Uhr und 05.03.2025 um 19.30 Uhr) Neu ist eine Verzahnung mit dem Spielplan des Badischen Staatstheaters durch Einbindung einer thematisch passenden Oper des Repertoires. In diesem Jahr steht Phèdre von Jean Baptiste Lemoine auf dem Programm. Die Tragédie lyrique feiert am 25. Januar 2025 im Großen Haus des Badischen Staatstheaters ihre deutsche Erstaufführung. Auch hier übernimmt Attilio Cremonesi, der seit dieser Spielzeit Conductor in residence am Badischen Staatstheater ist, die musikalische Leitung. (Termin im Rahmen der Festspiele: 27.02.2025 um 19.30 Uhr) Für das junge Publikum ab sechs Jahren gibt es Rinaldino - Ein Fantasy-Konzert. Konzipiert von Stephanie Twiehaus und umgesetzt von Kevin Barz, dem Leiter des neuen Bereichs Digitaltheater, steuern Studentinnen und Studenten der Händel-Akademie den musikalischen Klang bei, um das Publikum in eine Fantasy-Welt voller Drachen und Gefahren eintauchen zu lassen. Die Premiere findet am 1. März 2025 um 14.00 Uhr im Kleinen Haus des Badischen Staatstheaters statt. (Weitere Termine: 02.03.2025 um 11.00 Uhr und 09.03.2025 um 15.00 Uhr) Ein einzigartiges Novum ist der erste "Farinelli"-Wettbewerb für Countertenöre, der als Sprungbrett und Plattform für junge Sänger im Rahmen des Festivals etabliert werden soll. In der Jury sitzen Max Emanuel Cencic, Countertenor-Star und Künstlerischer Leiter der Bayreuth Baroque Festival, Bernd Feuchtner, Intendant der Händel-Festspiele Halle, Christian Firmbach, Intendant des Badischen Staatstheaters, Vivica Genaux, Mezzosopranistin und Gesangscoach, und Natascha Ursuliak von der Oper Zürich. Neben Preisgeldern, die von der Händel-Gesellschaft Karlsruhe gestiftet werden, winken auch Engagements bei den Händel-Festspielen 2026 und dem Bayreuth Baroque Festival. Die Finalisten für den Ersten und Zweiten Preis treten in einem Abschlusskonzert gegeneinander an, wo dann nicht nur der offizielle Sieger gekürt wird, sondern auch ein Nachwuchs- und Publikumspreis verliehen wird. Neben dem Festkonzert der Deutschen Händel-Solisten am 7. März 2025 um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Francesca Aspromonte und Gianluca Capuano gibt es zahlreiche weitere Konzerte und Extras. Das komplette Programm ist hier abrufbar. |
Rezensionen:
Rinaldino - Ein Fantasy-Konzert
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- Fine -