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Tiroler Festspiele Erl

Spielzeit 2025/2026


Von Thomas Molke / Fotos: © Scheffold Media und Cornelia Hoschek

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Jonas Kaufmann (Mitte) bei der Präsentation der Spielzeit 2025/2026 für die Tiroler Festspiele (auf der linken Seite von links: Chefdirigent Asher Fisch und Hans Peter Haselsteiner, Präsident der Tiroler Festspiele, auf der rechten Seite von links: Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol, und Artistic Advisor Ilias Tzempetonidis) (© Scheffold Media)

Was im Juli 1998 als kleines Sommer-Festival im Passionsspielhaus begann und vor allem mit Opern von Richard Wagner Opernfans aus nah und fern in das beschauliche österreichische Städtchen Erl nahe der deutschen Grenze lockte, ist mittlerweile als Tiroler Festspiele zu einem Ganzjahres-Festival ausgeweitet worden und bietet nun auch im Herbst, Winter und Ostern ein umfangreiches Musikprogramm. Einen großen Verdienst daran hat sicherlich Festspiel-Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner, auf dessen Betreiben 2012 direkt neben dem Passionsspielhaus das neue Festspielhaus entstand, das einen Ganzjahresbetrieb erst möglich machte und mit den ersten Winterfestspielen am 26.12.2012 eingeweiht wurde. Am 1. September 2024 hat Jonas Kaufmann die Intendanz der Tiroler Festspiele übernommen und stellt nun als Neuerung im Frühjahr jeweils eine komplette Saison vor, die für das Publikum eine längerfristige Planung ermöglicht. Dabei gibt es genreübergreifende Projekte in der Herbstsaison "Ausklang", Belcanto-Oper im Winter, Tradition und Neues zu Ostern und große Oper mit weiteren Neuentdeckungen im Sommer.

Den Anfang macht das Drei-Tage-Festival "Ausklang" im Herbst vom 2. bis 4. Oktober 2025, bei dem sich an drei Tagen unterschiedlichste musikalische Welten von Klassik über Volksmusik bis hin zu Popularmusik begegnen und das Wechselspiel zwischen dörflicher Atmosphäre und großer weiter Welt zelebrieren.

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Das Festspielhaus (© Cornelia Hoschek)

Die Winter-Saison, die vom 27. Dezember 2025 bis zum 6. Januar 2026 läuft, bietet neben Konzerten zwei Belcanto-Opern. Den Anfang macht am 27. Dezember 2025 um 18.00 Uhr im Festspielhaus Donizettis Lucia di Lammermoor, die das Genre Belcanto mit ihren erstklassigen melodischen Einfällen gewissermaßen erst definiert hat. In der Titelpartie ist Sara Blanch zu erleben, die sich in den vergangenen Jahren vor allem in großen Rossini-Partien unter anderem beim Festival Rossini in Wildbad einen Namen als Belcanto-Spezialistin erworben hat. Die Partie ihres Geliebten Edgardo, der ein Erzfeind ihrer Familie ist, wird von Kang Wang übernommen. Lodovico Ravizza schlüpft in die Rolle von Lucias rachsüchtigem Bruder Enrico. Regie führt Louisa Proske. Die musikalische Leitung des Orchesters der Tiroler Festspiele liegt in den Händen von Chefdirigent Asher Fisch. (Weitere Termine: 2. und 4. Januar 2026 jeweils um 18.00 Uhr)

Weiter geht es am 28. Dezember 2025 um 18.00 Uhr mit einer konzertanten Aufführung von Bellinis La sonnambula. Jessica Pratt, die im vergangenen Winter kurzfristig als Elvira in der ersten konzertanten Aufführung von Bellinis I puritani eingesprungen ist, hat es in Erl so gut gefallen, dass sie für die Titelpartie in diesem Winter zugesagt hat. Francesco Demuro übernimmt den Elvino. Musikalisch begleitet wird die Aufführung vom Orchester der Tiroler Festspiele unter der Leitung von Francesco Lanzillotta.

Ostern steht dann am 2. April 2026 um 16.00 Uhr die Wiederaufnahme des Parsifal in der Inszenierung von Philipp M. Krenn auf dem Programm, die 2025 als riesiger Erfolg gefeiert wurde (siehe auch unsere Rezension). Mit Ausnahme von Michael Nagy als Amfortas wird es eine komplett neue Besetzung geben. Die Titelpartie, die 2025 von Kaufmann gesungen wurde, übernimmt Jamez McCorkle. Als Kundry hat Ricarda Merbeth zugesagt. Vitalij Kowaljow ist in der wortreichen Partie des Gurnemanz zu erleben und Audun Iversen als Klingsor. Asher Fisch übernimmt erneut die musikalische Leitung. (Weiterer Termin: 5. April 2026 um 16.00 Uhr) Weitere Konzerte ergänzen das Osterprogramm, das insgesamt vom 29. März 2026 bis zum 5. April 2026 läuft.

Die Sommer-Saison, die vom 2. Juli 2026 bis zum 26. Juli 2026 läuft, wartet neben Konzerten und weiteren Veranstaltungen vor allem mit vier Opernproduktionen auf. Den Anfang macht am 3. Juli 2026 um 19.00 Uhr im Festspielhaus der Operndoppelabend Suor Angelica / Cléopâtre von Giacomo Puccini bzw. Hector Berlioz. Die erste Oper ist der zweite Teil von Puccinis Trittico und wird mittlerweile wie Gianni Schicchi - wenn auch seltener - bisweilen außerhalb der Trilogie präsentiert. Erzählt wird die tragische Geschichte der Ordensschwester Angelica, die von ihrer Familie gedrängt wird, auf ihren Erbteil zu verzichten, und sich, nachdem sie vom Tod ihres Kindes erfahren hat, vergiftet. In der Titelpartie ist Corinne Winters zu erleben. Die zweite Oper ist eine Kantate des 26-jährigen Hector Berlioz, die er zum Wettbewerb Prix de Rome einreichte. Sie erzählt in Form eines Monologs die letzten Minuten der ägyptischen Königin. Inszenieren wird diesen Doppelabend Deborah Warner. Edward Garner übernimmt die musikalische Leitung. (Weitere Termine: 10. Juli 2026 um 19.00 Uhr und 19. Juli 2026 um 18.00 Uhr)

Weiter geht es am 11. Juli 2026 um 19.00 Uhr im Passionsspielhaus mit Wagners Der fliegende Holländer. Joseph E. Köpplinger, der Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München, inszeniert die Geschichte um den umherirrenden und sich nach Erlösung sehnenden Mann in einem Bühnenbild von Rainer Sinell und Kostümen von Birte Wallbaum. Die Titelpartie wird Christopher Maltman übernehmen. Als Senta ist Sinéad Campbell Wallace zu erleben, die bereits im Eröffnungskonzert am 2. Juli 2026 auftreten und drei Bruchstücke aus Alban Bergs Oper Wozzeck vorstellen wird. Musikalisch geleitet wird die große romantische Oper von Asher Fisch. (Weitere Termine: 17. Juli 2026 um 19.00 Uhr und 26. Juli 2026 um 16.00 Uhr)

Wie im vergangenen Sommer steht auch 2026 wieder eine österreichische Erstaufführung auf dem Programm. In diesem Jahr handelt es sich um die am 14. März 2025 an der Dutch National Opera in Amsterdam uraufgeführte Oper We Are The Lucky Ones von Philip Venables. Basierend auf Interviews mit über 70 Personen, die in Westeuropa gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurden, zeichnet sie das Portrait einer Gesellschaft, die mit wenig begann, wachsenden Wohlstand erlebte und nun eine Welt hinterlässt, die kein Wachstum mehr zu vertragen scheint. Die Premiere findet am 18. Juli 2026 um 19.00 Uhr im Festspielhaus statt. Die Inszenierung stammt von Ted Huffman, der gemeinsam mit Nina Segal das Libretto verfasst hat und auch für das Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich zeichnet. Die musikalische Leitung übernimmt Bassem Akiki. (Weiterer Termin: 24. Juli 2026 um 19.00 Uhr)

Den Abschluss bildet dann am 25. Juli 2026 um 18.00 Uhr eine konzertante Aufführung des Opernklassikers Carmen von Georges Bizet, bei dem hochkarätige Stars der Opernszene nach Erl kommen werden. Zu nennen sind hier Aigul Akhmetshina in der Titelpartie, Pretty Yende als Micaëla, Michael Fabiano als Don José und Alexander Vinogradov als Escamillo. Die musikalische Leitung des Orchesters der Tiroler Festspiele liegt in den Händen von Asher Fisch.

Das komplette Festspielprogramm finden Sie hier.

 

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unsere Rezensionen:

Winter 2025 / 2026

Lucia di Lammermoor

La sonnambula

Ostern 2026

Parsifal

Sommer 2026

Suor Angelica / Cléopâtre

Der fliegende Holländer

We Are The Lucky Ones

Carmen



Da capo al Fine

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