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Musikfestspiele
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Händel-Festspiele 2018
in Halle (Saale)

25.05.2018 - 10.06.2018


Von Thomas Molke

Die Internationalen Händel-Festspiele in Göttingen sind gerade zu Ende gegangen, da geht es fast nahtlos in der Geburtsstadt des Komponisten weiter, so dass die zahlreichen Händel-Fans mit weiter Anreise gar nicht erst nach Hause fahren müssen, sondern sich von Göttingen direkt auf den Weg nach Halle machen können, um "an authentischen Händel-Orten" das wohl größte Musikfest in Sachsen-Anhalt zu erleben. Erneut gibt es in über 100 verschiedenen Veranstaltungen, darunter 53 Verkaufsveranstaltungen, an 26 Orten an insgesamt 17 Tagen wieder viel zu erleben, unter anderem acht Opern, davon fünf szenische Produktionen, drei weitere szenische Aufführungen, drei Oratorien, sechs Festkonzerte und zahlreiche genreübergreifende Veranstaltungen. Festspielintendant Clemens Birnbaum hat die diesjährigen Festspiele unter das Motto "Fremde Welten" gestellt und untersucht dabei, wie sich einerseits inner- und außereuropäische Fremderfahrungen in Händels Werk manifestieren und andererseits wie sich Händel selbst als innereuropäischer Migrant in der Fremde orientiert hat.

Zu Beginn wird mit der szenischen Neuproduktion von Berenice, Regina d'Egitto am 25. Mai 2018 um 19.30 Uhr in der Oper Halle gewissermaßen die letzte Repertoirelücke geschlossen. Die Geschichte um die historische ägyptische Königin Kleopatra Berenice III., die aufgrund machtpolitischer Interessen Roms in Kleinasien mit ihrem Stiefsohn verheiratet worden sein soll, ist die einzige Oper des Hallenser Komponisten, die seit dem Beginn der Händel-Renaissance mit Orlando im Jahr 1922 noch nicht in Händels Geburtsstadt aufgeführt worden ist. Das Händelfestspielorchester wird bei dieser Produktion von Jörg Halubek geleitet. In der Titelpartie ist die Kammersängerin Romelia Lichtenstein zu erleben. Die Inszenierung übernimmt Jochen Biganzoli. (Weitere Aufführungen: 27. Mai 2018 um 18.00 Uhr, 2. Juni 2018 um 19.00 Uhr und 7. Juni um 19.30 Uhr)

Als Wiederaufnahme der Oper Halle ist am 1 Juni 2018 die Produktion aus dem letzten Jahr, Jephtha zu erleben (siehe auch unsere Rezension von 2017). Die Besetzung ist mit der des Vorjahres identisch.

Das pittoreske Goethe-Theater Bad Lauchstädt feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Vor genau 50 Jahren war die historische Spielstätte zum ersten Mal Aufführungsort für die Festspiele und hat sich seitdem zu einem festen Bestandteil etabliert. In diesem Jahr gibt es am 26. Mai 2018 um 14.30 Uhr Händels Serenata Parnasso in festa zu erleben. Regie führt die international erfolgreiche Spezialistin für barocken Tanz und Gestik, Sigrid T'Hooft. Musikalisch begleitet wird die Geschichte über die Hochzeitsfeier von Peleus und Thetis, die die Musen auf dem Berg Parnass zusammenführt, von der Lautten Compagney Berlin unter der Leitung von Wolfgang Katschner. (Weitere Aufführungen: 27. Mai 2018 um 14.30 Uhr und 28. Mai 2018 um 19.00 Uhr)

Als weitere Aufführung folgt dann am 8. Juni 2018 um 19.00 Uhr im Goethe-Theater Bad Lauchstädt die erste szenische Wiederaufnahme des Opern-Pasticcios Muzio Scevola seit dem 18. Jahrhundert. Von diesem Werk hat Händel selbst nur den 3. Akt komponiert. Der erste Akt stammt von Filippo Amadei, der zweite Akt von Giovanni Battista Bononcini. Mit Ausnahme einer konzertanten Aufführung in Oxford 1977 sind bis jetzt jeweils nur einzelne Akte aufgeführt worden. Ausgegraben hat diese barocke Rarität Marek Štryncl, der im letzten Jahr bei den Festspielen mit Terpsicore zu Gast war und wieder die musikalische Leitung des Ensembles Musica Florea übernimmt. Regie führt Laurent Charoy. (Weitere Aufführungen: 9. und 10. Juni 2018 um 14.30 Uhr)

Auch das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg ist erneut Spielstätte der Festspiele. Am 2. und 3. Juni 2018 gibt es jeweils um 15.00 Uhr Händels Opern-Pasticcio Oreste zu erleben. Hierbei handelt es sich um eine Produktion des Theaters an der Wien in der Kammeroper. Die musikalische Leitung des Ensembles Bach Consort Wien liegt in den Händen von Rubén Dubrovsky. Die Regie übernimmt Kay Link. In der Titelpartie ist der Countertenor Ray Chenez zu erleben.

Als weitere Opernaufführungen stehen zusätzlich die folgenden Veranstaltungen auf dem Programm:
- das Opernpasticcio Ormisda mit Musik von Leonardo Vinci, Johann Adolph Hasse und Giuseppe Maria Orlandini in einer Bearbeitung von Händel (26. Mai 2018 um 15.00 Uhr im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen,
- Händels Rinaldo am 3. Juni 2018 um 18.00 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel Halle mit Xavier Sabata in der Titelrolle, Sandrine Piau als Almirena, Christopher Lowrey als Argante und Eve-Maud Hubeaud als Armida,
- die Premiere von Händels Giulio Cesare in Egitto am 8. Juni 2018 um 19.00 Uhr im Anhaltischen Theater Dessau und
- Händels Arianna in Creta am 9. Juni 2018 um 19.00 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche mit Karina Gauvin in der Titelpartie und Ann Hallenberg als Teseo.

Als weitere szenische Aufführungen sind zu erwähnen:
- die Premiere Die glückseligen Zwillinge am 3. Juni 2018 um 15.00 Uhr im Löwengebäude, ein Stück, das aus der Dichtkunst John Miltons und der musikalischen Umsetzung durch Händel ein Pasticcio kreiert und
- die Lesung Die Nachtigall des Zaren am 6. Juni 2018 um 19.30 Uhr in der Oper Halle, die auf der Autobiographie des Star-Kastraten Filippo Balatri basiert und bereits bei Händel im Herbst 2017 Premiere feierte.

Als weitere Oratorien sind zu erleben:
- Samson am 27. Mai 2018 um 16.00 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche,
- das Chandos Te Deum am 29. Mai 2018 um 19.30 Uhr im Dom zu Halle,
- der obligatorische Messiah am 1. Juni 2018 um 17.00 Uhr im Dom zu Halle und
- die Uraufführung Jazziah am 2. Juni 2018 um 16.00 Uhr am Steintor Halle, bei der Händels Messiah unterschiedlichen Stilrichtungen des Jazz gegenübergestellt wird.

Als weitere Höhepunkte dürften auch die zahlreichen Konzerte mit namhaften Sängerinnen und Sängern der Barockszene betrachtet werden. Zu nennen sind hier unter anderem:
- ein Festkonzert mit der Mezzosopranistin Joyce DiDonato am 26. Mai 2018 um 19.00 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel Halle,
- ein Festkonzert mit Sophie Karthäuser am 27. Mai 2018 um 11.00 Uhr im Löwengebäude,
- ein Festkonzert mit der Mezzosopranistin Magdalena Kožená am 31. Mai 2018 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche,
- ein Festkonzert mit der Altistin Nathalie Stutzmann am 2. Juni 2018 um 20.00 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche,
- ein Festkonzert mit der Sopranistin Julia Lezhneva am 6. Juni 2018 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskriche,
- ein Festkonzert mit dem Countertenor Max Emanuel Cencic am 8. Juni 2018 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche und
- das obligatorische Abschlusskonzert mit Feuerwerk am 10. Juni 2018 um 21.00 Uhr in der Galgenbergschlucht.

Das komplette Programm finden Sie hier.

 


 

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Rezensionen:

 

 

Berenice, Regina d'Egitto

Parnasso in festa

Joyce DiDonato

Oreste

Muzio Scevola

Arianna in Creta



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