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Musikfestspiele
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Händel-Festspiele 2019
in Halle (Saale)

31.05.2019 - 16.06.2019


Von Thomas Molke

Die Internationalen Händel-Festspiele in Göttingen sind gerade zu Ende gegangen, da geht es fast nahtlos in der Geburtsstadt des Komponisten weiter, so dass die zahlreichen Händel-Fans mit weiter Anreise gar nicht erst nach Hause fahren müssen, sondern sich von Göttingen direkt auf den Weg nach Halle machen können, um "an authentischen Händel-Orten" das wohl größte Musikfest in Sachsen-Anhalt zu erleben. Erneut gibt es in über 100 verschiedenen Veranstaltungen, darunter 68 im Hauptprogramm, an 22 Orten an insgesamt 17 Tagen wieder viel zu erleben, unter anderem neun Opern, davon sechs szenische Produktionen, drei Oratorien, sechs Festkonzerte mit internationalen Stars der Barockmusikszene und zahlreiche genreübergreifende Veranstaltungen. Festspielintendant Clemens Birnbaum hat die diesjährigen Festspiele unter das Motto "Empfindsam, heroisch, erhaben - Händels Frauen" gestellt und begibt sich damit auf Entdeckungsreise nach zahlreichen Frauenfiguren, die als Sängerinnen und Tänzerinnen Händels Opern und Oratorien dominieren.

Nachdem in der letzten Spielzeit mit der szenischen Neuproduktion von Berenice, Regina d'Egitto in der Oper Halle die letzte Repertoirelücke im Opernschaffen des Hallenser Komponisten geschlossen worden ist, werden die diesjährigen Festspiele am 31. Mai 2019 um 19.30 Uhr mit einer Neuproduktion von Julius Cäsar in Ägypten eröffnet. Etwas ungewöhnlich mag es scheinen, dass dieses Werk abweichend von der heute gängigen Praxis in deutscher Sprache in einer neuen Textfassung von Werner Hintze präsentiert wird. Für die Regie kehrt Peter Konwitschny in die Saalestadt zurück, wo er von 1986 bis 1990 als Hausregisseur am damaligen Landestheater Halle tätig war. In der Titelpartie ist der Bariton Grga Peroš zu erleben. Die Partie der Cleopatra übernimmt Vanessa Waldhart. Die musikalische Leitung des Händelfestspielorchesters Halle liegt in den Händen des Alte-Musik-Spezialisten Michael Hofstetter. Weitere Aufführungen: 2. und 10. Juni 2019 jeweils um 15.00 Uhr und 6. Juni 2019 um 19.00 Uhr)

Als Wiederaufnahme der Oper Halle ist am 5. und 8. Juni 2019 jeweils um 19.30 Uhr die Produktion aus dem letzten Jahr, Berenice, Regina d'Egitto, zu erleben (siehe auch unsere Rezension von 2018). Die Besetzung ist mit der des Vorjahres identisch.

Im pittoresken Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das mittlerweile seit über 50 Jahren als historische Spielstätte zu den Aufführungsorten für die Festspiele gehört, gibt es am 1. und 2. Juni 2019 jeweils um 14.30 Uhr Händels Pastoral-Oper Il pastor fido. Gespielt wird als internationale Koproduktion mit Parnassus Arts Productions die erste Fassung von 1712 . Das polnische Orchester {oh!} Orkiestra Historyczna, das unter der Leitung von Martyna Pastuszka am Theater an der Wien im letzten Jahr große Erfolg feiern konnte, gibt mit dieser Produktion sein Händel-Festspiel-Debüt. Die Regie liegt in den Händen von Daniel Pfluger. Als Solisten sind unter anderem der Countertenor Philipp Mathmann als Mirtillo und die Sopranistin Sophie Junker als Amarilli zu erleben.

Auch die Lautten Compagney Berlin unter der Leitung des Händel-Preisträgers Wolfgang Katschner kehrt nach Bad Lauchstädt zurück. In diesem Jahr begleiten die renommierten Barockmusiker am 15. und 16. Juni 2019 jeweils um 14.30 Uhr Händels berühmte Zauberoper Alcina, die der Regisseur und Ausstatter Niels Badenhop mit barockem Bühnenzauber in Szene setzt. In der Titelpartie ist Myrsini Margariti zu erleben.

Das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg ist erneut Spielstätte der Festspiele. Am 8. und 9. Juni 2019 gibt es jeweils um 15.00 Uhr Händels Atalanta in einer Inszenierung des südafrikanischen Tenors und Opernregisseurs Kobie van Rensburg, der für den Einsatz moderner Video- und Animationstechnik in seinen Arbeiten bekannt und begehrt ist. Die pastorale Komödie ist eine Koproduktion mit den Donau Festwochen Strudengau, wo die Produktion im letzten Sommer ihre Premiere feierte. Die musikalische Leitung des L'Orfeo Barockorchesters übernimmt Michi Gaigg. In der Titelpartie ist Silvia Frigato zu erleben.

Als weitere Opernaufführungen stehen zusätzlich die folgenden Veranstaltungen auf dem Programm:
- die Oper Serse im Opernhaus Magdeburg am 9. Juni 2019 um 16.00 Uhr mit der Mezzosopranistin Emilie Renard in der Titelpartie und dem Countertenor Leandro Marziotte als Serses Bruder und Gegenspieler Arsamene,
- das Pasticcio Arbace auf Basis der Musik von Leonardo Vinci am 9. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche,
- die Oper Agrippina am 10. Juni 2019 um 15.00 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche mit Ann Hallenberg in der Titelpartie und Ève-Maud Hubeaux als Nerone und
- als deutsche Erstaufführung das Pasticcio Venceslao am 16. Juni 2019 um 15.00 Uhr im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen.

Neben dem obligatorischen Messiah am 15. Juni 2019 in der Marktkirche zu Halle gibt es noch die selten aufgeführte Vertonung des Psalms 127 Nisi Dominus als großes Chorkonzert in der Konzerthalle Ulrichskirche am 2. Juni 2019 um 11.00 Uhr und das Oratorium Susanna am 14. Juni 2019 um 19.00 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel-Halle.

Als weitere szenische Aufführungen sind zu erwähnen:
- das szenische Konzert Alcinas Welt am 10. Juni 2019 um 20.00 Uhr in der Glashalle des Händel-Hauses mit Musik aus Händels Alcina und
- die deutsche Erstaufführung von Cagliostros Spiegel mit Magie und Musik von Jean-Philippe Rameau und anderen am 12. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Kammer des Neuen Theaters.

Weitere Höhepunkte dürften auch die zahlreichen Konzerte mit namhaften Sängerinnen und Sängern der Barockszene darstellen. Zu nennen sind hier unter anderem:
- ein Festkonzert mit der Mezzosopranistin Vivica Genaux und dem Countertenor Lawrence Zazzo unter dem Titel Gender Stories am 1. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel Halle,
- ein Festkonzert mit Hana Blažiková am 3. Juni 2019 um 19.30 Uhr im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen zum Thema Il pianto d'Arianna,
- ein Festkonzert mit Sandrine Piau und dem Altus Tim Mead am 6. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche unter dem Titel Verzweifelt Liebende,
- ein Festkonzert mit Valer Sabadus  am 7. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel Halle, in dem sich der Countertenor Arien für Carestini und Salimbeni widmet,
- ein Festkonzert mit Karina Gauvin am 10. Juni 2019 um 11.00 Uhr in der Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema Madness,
- ein Festkonzert mit der Sopranistin Carolyn Sampson am 13. Juni 2019 um 19.30 Uhr in der Konzerthalle Ulrichskirche unter dem Titel Händels Heldinnen und
- das obligatorische Abschlusskonzert mit Feuerwerk am 16. Juni 2019 um 21.00 Uhr in der Galgenbergschlucht.

Das komplette Programm finden Sie hier.

 


 

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Rezensionen:

 

 

Julius Cäsar in Ägypten

Il pastor fido

Gender Stories

Agrippina



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